Vita

Friedrich Zehm, geb. 1923 in Neusalz/Oder, wuchs in Pommern auf, studierte in Freiburg, arbeitete lange Zeit in Mainz und lebte in Wiesbaden, wo er 2007 im Alter von 84 Jahren starb. Seine Biographie erfuhr einen tiefen Einschnitt durch den Krieg mit schwerer Verwundung, nachdem er seine eigentliche musikalische Ausbildung – als Komponist bei Harald Genzmer und als Pianist bei Edith Picht-Axenfeld – an der Musikhochschule in Freiburg begann. Nach dem Studium war er als Musikreferent am Amerika-Haus in Freiburg, später als Lektor beim Schott-Verlag in Mainz tätig. Die Komposition betrieb er in der verbleibenden freien Zeit, niemals hauptberuflich. Seit Anfang der 90er Jahre komponierte er nicht mehr, da er sein Werk und seine Aussagen als abgeschlossen betrachtete. Doch wenige Monate vor seinem Tod entstanden noch einmal Violinduos und Klavier-Inventionen – Zehm nannte es seine Alterswerke.

Chronologie (22.1.1923 – 4.12.2007)

1923-1941 Kindheit und Jugend

geb. am 22. Januar 1923
1923-1924 Neusalz/Oder
1924-1925 Bergen/Rügen
1925-1927 Pasewalk
1927-1933 Stettin
– 1929-1933 Volksschule
– ab 1931 erster Klavierunterricht bei Hansmaria Dombrowski
1933-1941 Neustettin/Pommern
– Gymnasium, 1941 Abitur
– Klavierstudien beim Vater
1941 Salzburg
– Beginn des Musikstudiums am Mozarteum bei Walther Lampe (Klavier), Friedrich Frischenschlager (Theorie), Konrad Lechner (Chorgesang) und Erich Valentin (Musikgeschichte)

1941-1948 Kriegs- und Nachkriegsjahre

1941 Igls bei Innsbruck, Reichsarbeitsdienst
1942 Innsbruck, Militärausbildung
1942 Russlandfeldzug, Kaukasus; schwere Verwundung
1942-1945 Breslau, Lazarettaufenthalt – 1943/44 zeitweise Studienurlaub am Salzburger Mozarteum
1945-1946 Hamburg – Privatstudien bei Detlef Kraus (Klavier)
1946-1948 Unterschondorf/Ammersee – Musiklehrer am Landerziehungsheim

1948-1963 Freiburg: Studium und Berufsanfang

1948-1951 Studium an der Staatlichen Musikhochschule – Lehrer:
– Harald Genzmer (Komposition),
– Edith Picht-Axenfeld (Klavier),
– Konrad Lechner (Chorgesang),
– Erich Doflein (Methodik),
– Emil Seiler (Kammermusik) und
– Reinhold Hammerstein (Musikgeschichte)
1951 Privatmusiklehrer-Examen – während des Studiums als Pianist Konzerttätigkeit und Produktionen beim SWF Freiburg, unter anderem im Trio mit Bertold Hummel (Violoncello) und Emil Maas (Violine)
1952-1956 Tätigkeit als Privatmusiklehrer, Pianist und Komponist
1954 Stipendiat des Kulturkreises im Bundesverband der Deutschen Industrie
1956-1963 Musikreferent im Amerika-Haus
– 1959 Förderpreis zum Robert Schumann-Preis 1958, Düsseldorf
– 1960 Förderpreis für junge Komponisten, Stuttgart
– 1961 Förderpreis zum Johann Wenzel Stamitz-Preis der Künstlergilde Esslingen
– Liedbegleiter und Kammermusikpartner

1963-2007 Mainz/Wiesbaden

1963 Wohnortswechsel nach Wiesbaden
1963-1985 Lektor und Redakteur im Musikverlag B. Schott’s Söhne, Mainz
1980-1982 Lehrauftrag für Tonsatz am Fachbereich Musik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
1984 Ehrengabe zum Johann Wenzel Stamitz-Preis der Künstlergilde
Esslingen
ab 1985 freischaffender Komponist in Wiesbaden

verstorben am 4.12.2007 in Wiesbaden